Mikrobiologie
MB - Mircrobiology
Tuberculosis diagnostics
Mycobacterium tuberculosis complex (MTC) PCR
Material
BAL: 20-30 ml,
Sputum, Bronchialsekret: 2-5 ml,
Ascites-/ Pleurapunktat: 30-50 ml,
Urin: 30 ml,
Liquor: 3-5 ml,
Biopsie (in 1 ml physiol. NaCl (keine Gelabstriche oder Aluminiumtupfer),
Magennüchternsekret: 2-5 ml oder Magenspülwasser 20-30 ml in Phosphatpuffer (anzufordern unter Tel.: 02306 · 940 96 - 80)
Materialwahl ergibt sich aus der Organmanifestation.
Methode
PCR
Nachweis von Mycobacterium tuberculosis, M. bovis, M. bovis BCG, M. africanum
Abrechnung
Der EBM erlaubt die Durchführung einer PCR zum Nachweis von DNA und/oder RNA des Mycobacterium tuberculosis-Complex (MTC) bei begründetem Verdacht auf eine Tuberkulose. Bitte benutzen Sie die Kennnummer 32006.
Note
Der Nachweis von Mycobacterium tuberculosis ist meldepflichtig!
Accredited
yes
Mycobacterium tuberculosis Mikroskopie / Kultur / BACTEC MGIT®-Technik
Erläuterung
Probengewinnung: Voraussetzung für eine aussagekräftige mikrobiologische Diagnostik ist die fachgerechte Gewinnung der Probe (siehe auch Hinweise zur Probenentnahme).
Bei der bakteriologischen Untersuchung auf Mykobakterien empfiehlt sich:
- Sputum: 2-5 ml an drei aufeinanderfolgenden Tagen einsenden. (Vor der Sputum-Gewinnung sollte keine Mundspülung erfolgen.)
- Bronchialsekret: 2-5 ml einsenden
- Bronchiallavage/ BAL: 20-30 ml einsenden
- Magennüchternsekret: 2-5 ml oder Magenspülwasser 20-30 ml in Röhrchen mit vorgelegtem Puffer hinzugeben (Bitte spezielles Versandmaterial anfordern unter Tel.: 02306 · 940 96 - 80 oder per Mail)
- Liquor: ca. 3-5 ml einsenden
- Punktat (z.B. Pleura-): 30-50 ml einsenden
- Morgen-Urin: mindestens 30 ml Morgenurin an drei aufeinanderfolgenden Tagen einsenden (Abends zuvor die Flüssigkeitszufuhr einschränken!)
Weiterhin sind Untersuchungen möglich aus: Gewebe, Eiter, Abstrichen und Stuhlproben.
Diagnostische Einzelschritte:
Die Tuberkulose-Diagnostik beinhaltet zur schnellstmöglichen Erlangung eines Ergebnisses:
- Mikroskopie:
Präparat direkt nach Probeneingang mit Fluoreszenzfärbung und Färbung nach Ziehl-Neelsen (Teilbefund am selben Tag) - Kultur und BACTEC MGIT®-Technik: (Fluoreszenz-Methode):
Anlegen der Kultur auf Eiernährböden (Festmedien) und zusätzlich Überführung eines Teils der Probe in BACTEC MGIT®-Röhrchen. Um Wachstum von typischen und atypischen Mykobakterien frühestmöglich nachweisen zu können, werden diese über Fluoreszenz-Sensoren im Röhrchenboden automatisch auf O2-Abnahme (Metabolisierung) überprüft.
(Beobachtung: i.d.R. bis 8 Wochen) - Nukleinsäure-Amplifikations-Technik / NAT:
Zur schnellen Diagnosesicherung kann auf Anforderung ein Direktnachweis mittels PCR (Polymerase-Chain-Reaction) direkt aus Untersuchungsmaterial wie Sputum, BAL, Punktat, Urin und Liquor erfolgen. Das Ergebnis liegt i.d.R. am folgenden Werktag vor.
Indikationen sind der Nachweis:- aus respiratorischen Sekreten von Patienten mit begründetem V.a. eine Lungentuberkulose, wenn mikroskopisch keine säurefesten Stäbchen nachweisbar sind
- aus respiratorischen Sekreten von AIDS-Patienten auch bei mikroskopisch positivem Befund - zur Abgrenzung gegen NTM!
- aus Liquor
Identifizierung:
Bei Anzucht sowohl von Spezies des MTC / "Mycobacterium-tuberculosis-Complex" (M. tuberculosis, M. bovis, M. bovis BCG/ "Bacille-Calmette-Guerin", M. africanum und M. microti) als auch der klinisch wichtigsten "atypischen" NTM / "nicht-tuberkulösen Mykobakterien" (ubiquitäre Mykobakterien) erfolgt eine Identifizierung mit molekularbiologischen Methoden.
Folgende NTM-Spezies werden routinemäßig erfasst:
M. avium ssp., M. chelonae, M. abscessus, M. fortuitum1, M. fortuitum2, M. gordonae, M. intracellulare, M. scrofulaceum, M. interjectum, M. kansasii, M. malmoense, M. marinum/M. ulcerans, M. peregrinum, M. xenopi.
Darüber hinaus können auf Wunsch alle weiteren NTM-Spezies mit Hilfe der Sequenzierung (IGeL-Leistung) identifiziert werden.
Siehe auch Direktnachweis Mycobacterium tuberculosis complex (MTC) PCR!
Resistenzbestimmung:
Bei Nachweis von MTC-Spezies wie M. tuberculosis, M. africanum und M. bovis werden routinemäßig Resistenzbestimmungen durchgeführt - bevorzugt mittels BACTEC MGIT®-Technik (Flüssigkultur). Getestet werden die Tuberkulostatika Isoniazid (INH), Streptomycin (SM), Rifampicin (RMP), Ethambutol (EMB) und Pyrazinamid (PZA).
Bei klinisch relevanten NTM erfolgt die Resistenztestung nur auf Wunsch (Fremdleistung).
Indication
In Abhängigkeit von immunologischen/ bakteriologischen Kriterien wird zum Nachweis von atypischen NTM die Abnahme von Untersuchungsmaterial empfohlen bei klinischen Erscheinungen wie:
- Lungenerkrankungen: M. kansasii, M. malmoense u.a.
- Hauterkrankungen: M. marinum, M. ulcerans u.a.
- AIDS (generalisierte Erkrankungen): M. avium-intracellulare-Complex, M. genavense u.a.
- eitrige Prozesse, Lymphadenitiden: M. fortuitum, M. scrofulaceum u.a.
Note
Ausnahmekennziffer 32006
Accredited
yes
Mycobacterium tuberculosis QuantiFERON®-TB Gold Plus (QFT®-Plus)
Material
10 ml Lithiumheparinat (Mindestmenge 6 ml).
Falls weniger Material eingesandt wird, wird der alternative IGRA-Test (TB-ELISPOT) durchgeführt.
Lagerung der Probe bei Raumtemperatur: maximal 12 Stunden (Einsendung nur am Tag der Probennahme!).
Das Lithiumheparinat wird hier im Labor in 4 Spezialröhrchen umgefüllt, die anschließend im Brutschrank bebrütet werden.
Methode
CLIA (Chemilumineszenz-Immuno-Assay)
Es wird die Interferon gamma-Konzentration nach Stimulation der T-Zellen mit M. tuberculosis spezifischen Antigenen (TB1:ESAT-6, CFP-10; TB2:ESAT-6, CFP-10 + zusätzliche Peptidkombination) gemessen.
Bewertungskriterium
TB1: < 0.35 IU/ml
TB2: < 0.35 IU/ml
Der Test ist als positiv zu bewerten, wenn schon eins der Röhrchen TB1 oder TB2 >0,35 IU/ml aufweist.
Note
Weitere Informationen siehe LabmedLetter 123: Tuberkulose-Screening mittels IGRA
QuantiFERON®-TB Gold Plus Test und T-Spot®-TB (ELISPOT).
Accredited
yes
Mycobacterium tuberculosis Resistenzbestimmung (PCR)
Material
mikroskopisch positives Primärmaterial z.B. BAL, Sputum (siehe MTC-PCR) oder Kulturmaterial
Methode
PCR und Hybridisierung
- Nachweis von MTC-Komplex
- Nachweis von Resistenzen gegen Isoniazid (INH) und Rifampicin (RMP)
Abrechnung
EBM: keine Kassenleistung
Indication
Medikamentenresistenz. Es werden Resistenzen gegen Isoniazid (INH) und Rifampicin (RMP) nachgewiesen.
Accredited
yes
Mycobacterium tuberculosis T-SPOT®.TB-Test (ELISPOT)
Material
Li-Heparin-Blut oder Citrat-Blut: 6 ml (2 ml bei Kindern unter 2 Jahren)
Lagerung der Probe bei Raumtemperatur: maximal 36 Stunden
Bitte keine Einsendungen an Samstagen und vor NRW-Feiertagen!
Methode
ELISPOT
Erfasst werden Interferon gamma produzierende T-Zellen nach Stimulation mit M. tuberculosis spezifischen Antigenen (ESAT-6 und CFP-10).
Bewertungskriterium
negativ
Note
Weitere Informationen siehe LabmedLetter 123: Tuberkulose-Screening mittels IGRA
QuantiFERON®-TB Gold Plus Test und T-Spot®-TB (ELISPOT).
Accredited
yes