Präeklampsie-Diagnostik (sFlt-1/PlGF Quotient)
Preeclampsia (sFlt-1 / PlGF ratio)Material
Serum: 1 ml
Stabilität 2 Tage bei 2 - 8 °C, 6 Monate bei ‑20 °C
Methode
ECLIA
Referenzbereich
Für die beiden Parameter sFlt-1 (soluble Fms-like Tyrosinkinase-1) und PlGF (Placental Growth Factor) werden keine separaten Referenzbereiche angegeben. Der Referenzbereich des berechneten Quotienten ist abhängig von der SSW.
1. Frühe Gestationsphase bis SSW 34, Early-Onset-Präeklampsie
Quotient
Das Vorliegen einer Präeklampsie bei Patientinnen mit Anzeichen oder partiellen Symptomen der Erkrankung kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für eine Woche ausgeschlossen werden.
Quotient 38 bis 85: grenzwertig
Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Schwangere in den nächsten vier Wochen eine Präeklampsie entwickelt. Ein engmaschiges Monitoring ist anzuraten.
Quotient >85: auffällig
Es liegt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Präeklampsie vor.
2. Späte Gestationsphase (ab SSW 35, Late-Onset-Präeklampsie)
Quotient
Das Vorliegen einer Präeklampsie bei Patientinnen mit Anzeichen oder partiellen Symptomen der Erkrankung kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für eine Woche ausgeschlossen werden.
Quotient 38 bis 110: grenzwertig
Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Schwangere in den nächsten vier Wochen eine Präeklampsie entwickelt. Ein engmaschiges Monitoring ist anzuraten.
Quotient >110: auffällig
Es liegt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Präeklampsie vor.
Quelle: Präeklampsie - Neue Marker zur Diagnoseunterstützung und Vorhersage: Elecsys PlGF und sFlt-1. Roche Diagnostics Deutschland, 2015
Abrechnung
Der Preis für selbstzahlende Kassenpatienten (IGeL) beträgt 87,44€ sowie 100,56€ (1,15fach) für Privatpatienten.
Indikation
Hyptertonus und/oder Proteinurie während der Schwangerschaft, drohende Präeklampsie / EPH-Gestose, Eklampsie, HELLP-Syndrom
Anmerkung
PlGF (Placental Growth Factor) steigt bei normal verlaufender Schwangerschaft während der ersten beiden Schwangerschaftsdrittel an und fallt zum Ende hin ab. Im Gegensatz dazu bleibt die Konzentration des Anti-Angiogenese-Faktors sFlt-1 (soluble Fms-like Tyrosinkinase-1), der die Gefäßbildung unterdrückt, am Anfang und in der Mitte der Schwangerschaft konstant und steigt erst am Ende an. Bei Frauen mit Präeklampsie werden erniedrigte PlGF- und erhöhte sFlt-1-Werte gemessen, sodass die Berechnung des Quotienten aus sFlt-1 und PlGF eine zuverlässige Differenzierung von Schwangerschaften mit bzw. ohne Präeklampsie erlaubt.
Siehe auch Laborinformation Präeklampsie.