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Laboratoriumsmedizin

HA - Hämatologie

Mutterschaftsvorsorge

Alpha-1-Fetoprotein (AFP) im Fruchtwasser

Material

Fruchtwasser: 1 ml
Stabilität: 1 Tag bei 2-8°C, danach tieffrieren

Methode

CLIA

Referenzbereich

Vollendete Schwangerschaftswochen (SSW, 2,5-97,5 Perzentile):

14. SSW: 11065-20042 IU/ml (Median 16706)
15. SSW: 8414-24920 IU/ml (Median 17083)
16. SSW: 8603-26050 IU/ml (Median 14679)
17. SSW: 6463-20495 IU/ml (Median 12532)
18. SSW: 5337-14866 IU/ml (Median 10075)
19. SSW: 5199-16404 IU/ml (Median 8381)
20. SSW: 3365-13229 IU/ml (Median 6877)
21. SSW: 4167-9467 IU/ml (Median 5619)
22. SSW: 2711-11507 IU/ml (Median 4606)
23. SSW: 1574-5957 IU/ml (Median 3340)
24. SSW: 2125-6447 IU/ml (Median 4091)

Hinweis: Die Referenzbereiche beziehen sich auf Einlingsschwangerschaften. Der Hersteller gibt keine eigenen Bereiche für Mehrlingsschwangerschaften an.

AFP Multiple of Median (MoM) im Fruchtwasser
<2,5

Je nach Literaturquelle ist bei einem AFP-MoM im Fruchtwasser ≥2,5 bzw. ≥3,0 das Risiko für Neuralrohrdefekte und fetale Fehlbildungen erhöht.

Hinweis: Der angegebene Cut-Off bezieht sich auf Einlingsschwangerschaften. Ein valider Cut-Off für Mehrlingsschwangerschaften liegt uns nicht vor.

Indikation

Risikoabschätzung Mehrlingsschwangerschaft, Neuralrohrdefekt, Bauchwanddefekt, Anencephalie, Atresien des Magen-Darm-Traktes, kongenitale Nephrose, drohende Abort u.a.
Fruchtwasser-Untersuchung nach Amniozentese bei auffälligem AFP im Serum

Alpha-1-Fetoprotein (AFP) im Serum (Schwangerschaft)

Material

Serum: 1 ml
Stabilität: 5 Tage bei 2-8°C

Methode

CLIA

Referenzbereich

Vollendete Schwangerschaftswochen (SSW, 2,5-97,5 Perzentile):

14. SSW: 11,0-30,0 IU/ml (Median 22,5)
15. SSW: 11,5-45,8 IU/ml (Median 23,1)
16. SSW: 13,6-42,6 IU/ml (Median 24,9)
17. SSW: 17,5-44,4 IU/ml (Median 28,9)
18. SSW: 17,7-60,1 IU/ml (Median 33,9)
19. SSW: 18,0-70,2 IU/ml (Median 35,9)
20. SSW: 21,3-106,5 IU/ml (Median 42,3)
21. SSW: 31,8-128,4 IU/ml (Median 53,3)
22. SSW: 35,3-92,1 IU/ml (Median 64,5)
23. SSW: 47,7-113,3 IU/ml (Median 60,5)

AFP Multiple of Median (MoM, berechnet)
0,5-2,5

Bei einem AFP-MoM ≥2,5 innerhalb der 16. bis 20. SSW ist das Risiko für Neuralrohrdefekte, Spätabort, Frühgeburt und fetale Fehlbildungen sowie bei einem AFP-MoM <0,5 vor allem für Trisomien erhöht.

Akkreditiert

ja

Blutgruppenserologische Untersuchungen

Antikörper-Differenzierungen
Material

Vollblut: 10 ml
EDTA-Blut: 5-10 ml

Akkreditiert

ja

Antikörper-Suchtest
Material

Vollblut/EDTA-Blut: 5-10 ml

Methode

Agglutination

Anmerkung

Bei positivem Antikörper-Suchtest wird die Antikörper-Differenzierung durchgeführt.
Wiederholung Antikörper-Suchtest in 24.-27. SSW (qualitativ und ggf. quantitativ).

Siehe Hämatologie A-Z: Coombs-Test direkt und indirekt, Kälte-Auto-AK, Wärme-Auto-AK.

Akkreditiert

ja

Blutgruppe (ABO, Rh und Untergruppen)
Material

Vollblut/EDTA-Blut: 5-10 ml

Anmerkung
Akkreditiert

ja

Chromosomendiagnostik

Material

Chorionzotten (Vor Versand bitte von großen Koagula befreien und in steriles Transportmedium überführen.)
Fruchtwasser: 5-10 ml
Nabelschnurblut: 2-3 ml heparinisiert

Methode

Klassische Chromosomenanalyse und
FISH-Direktnachweis

Anmerkung

Erläuterungen siehe Humangenetik /Pränataldiagnostik sowie Befundbericht.

DNA-Array

Material

EDTA-Blut: 1-2 ml
Fruchtwasser, Chorionzotten

Methode

CytoScan HD Array (Applied Biosystems, Thermo Fisher); Auflösung 50 kb oder besser

Kostenhinweis

Für ambulante GKV-Patienten kann die Analyse erst nach konventioneller zytogenetischer Chromosomenanalyse erfolgen. Sofern diese noch nicht durchgeführt wurde, bitte mit anfordern. Im Anschluss an die konventionelle Chromosomenanalyse ist die OGM-Analyse anstelle einer DNA-Array-Analyse zu erwägen. 
Siehe auch Zytogenetik/Chromosomenanalyse  Postnataldiagnostik /Pränataldiagnostik.

Indikation
  • Pränataldiagnostik bei auffälligem Ultraschallbefund und/oder unklarer Strukturveränderung in der konventionellen Chromosomenanalyse
  • Postnataldiagnostik bei V.a. Chromosomenaberration wie z.B. bei mentaler Retardierung oder syndromalem Phänotyp
Kontakt Analysebereich
Tel: 0231 9572-6602
E-Mail: abeckmann@labmed.de

FMH-Test (Fetomaternale Transfusion)

Material

EDTA-Blut: 1 ml

Methode

Durchflusszytometrie

Referenzbereich

HbF+CA- (Kindliche HbF-Zellen)
keine FMH: < 0,02%
fetale Mikrotransfusion: ≥ 0,02-0,6%
fetale Makrotransfusion: ≥ 0,6%
(Bewertung siehe Befundbericht)

Quellen:
Thomas, L.: Labor und Diagnose 2020. https://www.labor-und-diagnose-2020.de/index.html; abgerufen am 27.01.2022
Kiefel, V. (2010). Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (4. Auflage). Springer-Verlag.
Sebring, E. S., Polesky, H. F.: Fetomaternal hemorrhage: incidence, risk factors, time of occurence, and clinical effects. Transfusion 1990; 30; 344-357.

Indikation
  • Nachweis und quantitative Verlaufskontrolle einer FMH
  • Kontrolle von blutigem Fruchtwasser nach Amniozentese
  • Bestätigung von Nabelschnurpunktionen
Akkreditiert

ja

Gestationsdiabetes oGTT

Bezugsparameter

Glukose in NaF-Citrat-Blut

Materialentnahme

Bedingungen und Kontraindikationen für oGTT siehe Haupteintrag.

Durchführung:

  • zum Zeitpunkt 0 Min.: Trinken von 75 g Glukose (oder äquivalenter Menge hydrolysierter Stärke) in 250-300 ml Wasser innerhalb von 5 Min.
  • Blutentnahme zu den Zeitpunkten 0, 60 Min. und 120 Min. (3 Messungen)
  • sachgerechte Probenaufbewahrung und -verarbeitung

 

Referenzbereich

Gestationsdiabetes liegt vor, wenn für mindestens zwei Werte gilt:

Material Nüchternglukose oGTT 1h-Wert oGTT 2h-Wert
NaF-Citrat-Blut ≥ 92 mg/dl
≥ 5,1 mmol/l
≥ 180 mg/dl
≥ 10,0 mmol/l
≥ 153 mg/dl
≥ 8,5 mmol/l
Indikation

Screening üblicherweise in der 20.-24. SSW, Glukosemessung 1h nach 50 g Glukose oral bei der nicht nüchternen Patientin. Ausschluss bei Werten < 135 mg/dl, sonst weitere Abklärung durch oGTT.

Hämoglobin, fetales (HbF)

Material

EDTA-Blut: 2 ml

Methode

Kapillar-Elektrophorese

Akkreditiert

ja

Infektiologische Untersuchungen

Material

Serum: 1 ml je Untersuchung, insgesamt jedoch max. Serum: 5 ml

Methode

obligatorisch:
Röteln-IgG-AK (bei Patientinnen ohne dokumentierte Impfung; bei Patientinnen ohne Immunität Wiederholung 16.-17. SSW)
Lues (TPHA/LSR)
HIV-AK (nur auf Wunsch der Schwangeren)
Hepatitis Bs-Antigen (i.d.R. nach der 32. SSW)

fakultativ:
Cytomegalie-AK (IGeL)
Toxoplasmose-AK (IGeL)
Parvovirus B19-AK (IGeL)
Varizellen-AK (IGeL)
Weitere Antikörper bei Infektionsverdacht bzw. zur Beurteilung der Immunität.

Chlamydien-Antigen-Nachweis (Material: Erststrahlurin als Kassenleistung entsprechend EBM)

Anmerkung

Untersuchungen vor geplanter Schwangerschaft oder unmittelbar zu Beginn einer Schwangerschaft.
Bei fehlender Immunität sollte i.R. im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eine erneute Untersuchung erfolgen.

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Parametern finden Sie im Laborbereich Infektionsdiagnostik.

Optical Genome Mapping (OGM)

Material

EDTA-Blut: 6-8 ml
Fruchtwasser, Chorionzotten

Methode

Optical Genome Mapping, Bionano Genomics, Auflösung 50 kb oder besser

Kostenhinweis

Für ambulante GKV-Patienten kann die Analyse erst nach konventioneller Chromosomenanalyse erfolgen. Sofern diese noch nicht durchgeführt wurde, bitte mit anfordern. Im Anschluss an die konventionelle Chromosomenanalyse ist die OGM-Analyse anstelle einer DNA-Array-Analyse zu erwägen. 
Siehe auch Zytogenetik/Chromosomenanalyse  Postnataldiagnostik /Pränataldiagnostik sowie DNA-Array-Analyse

Indikation
  • Pränataldiagnostik bei auffälligem Ultraschallbefund und/oder unklarer Strukturveränderung in der konventionellen Chromosomenanalyse
  • Postnataldiagnostik bei V.a. Chromosomenaberration wie z.B. bei mentaler Retardierung oder syndromalem Phänotyp
Anmerkung

Neue hochauflösende Chromosomenanalyse 2.0 auf molekulargenetischer Basis, die nicht nur wie die DNA-Array Analyse Zugewinne (≥ 50 kb) und Verluste (≥ 50 kb), sondern nebenbefundlich auch balancierte Translokationen, Inversionen sowie die Lokalisation und Orientierung von Duplikationen in sehr viel höherer Auflösung als eine konventionelle Chromosomenanalyse detektieren kann. Folgend der konventionellen Chromosomenanalyse ist eine OGM-Analyse anstelle einer DNA-Array-Analyse zu erwägen.

Detaillierte Informationen zur Methode, Anforderung, Abrechnung etc. entnehmen Sie bitte dem LabmedLetter 145 zum Thema OGM.

Akkreditiert

ja

Kontakt Analysebereich
Tel: 0231 9572-6602
E-Mail: abeckmann@labmed.de

RhD-Status, fetal, nicht-invasive Bestimmung aus mütterlichem Blut

Material

EDTA-Blut: 2 x 9 ml

  • SSW und Zeitpunkt der Probennahme angeben. 
  • Frühestens ab der 12. SSW möglich. Eine Probennahme wird aber ab der 19. SSW empfohlen, um die zuverlässigsten Ergebnisse zu erzielen.
  • Nach Blutentnahme schnellstmöglich zum Labor. Keine Einsendung zum Wochenende oder vor Feiertagen!
  • Die eingesandten Proben können ausschließlich für die NIPT-RhD-Untersuchung verwendet werden. Wenn Sie darüber hinaus noch andere Analysen anfordern möchten, bitten wir um die Einsendung weiterer, separater Röhrchen.
Methode

Quantitative PCR (qPCR) der Exons 5, 7 und 10
(Genetische Analyse, Gensymbol: RHD)

EBM: 1x je Schwangerschaft bzw. höchstens 2x im Krankheitsfall
GOÄ- Ziffern: 1x 3920 + 1x 3922 + 3x 3924 (Faktor 1,15) + 1x 80 (Faktor 1,8), gesamt: 185,66 € zzgl. Versand

Indikation

Mutterschaftsvorsorge: RhD-negative Schwangere, die ein ebenfalls RhD-negatives Kind erwarten, könnten auf eine Anti-D-Prophylaxe verzichten.

Achtung: Gemäß Mutterschaftsrichtlinien NICHT bei Mehrlingsschwangerschaften durchführbar.

Anmerkung

Weitere Informationen siehe Labmed-Letter Nr. 137
Nutzen Sie bitte unseren speziellen Anforderungsschein Pränataldiagnostik für Ihren Auftrag.

Ärztlicher Kontakt
Tel: 0231 9572-6650
E-Mail: wieczorek@labmed.de
Kontakt Analysebereich
Tel: 0231 9572-6681
E-Mail: lor@labmed.de

Toxoplasmose (Toxoplasma gondii)

Material

Serum: 1 ml

Methode

EIA/CLIA
Weitere Informationen siehe Laborbereich Infektionsdiagnostik.

Anmerkung

Bei fehlender Immunität der Schwangeren erneuerte Untersuchung ca. 20-24. SSW.
EBM: keine Kassenleistung

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