D-Dimer (Fibrinspaltprodukte)
D-Dimer (Fibrin degradation products)Material
Citratblut
Postversand bzw. Transportzeit über 8 Stunden: gefrorenes Citratplasma (min 500 µl)
Methode
Partikelverstärkter, immunturbidimetrischer Test
Folgende Leistungsdaten werden vom Testhersteller Siemens angegeben:
- Sensitivität von 98%: bedeutet, dass wenn ein thrombembolisches Ereignis vorliegt, wird dieses mit einer 98%-igen Sicherheit erfasst.
- Spezifität von 35,8%: bedeutet, dass ein erhöhter D-Dimere-Wert nicht beweisend für ein thrombembolisches Geschehen ist. Akute-Phase-Reaktionen, eine aktive Tumorerkrankung, eine Operation oder eine Gravidität sind mit einem erhöhten Wert oberhalb des cut-offs assoziiert.
- Negativer Vorhersagewert 98,6%: bedeutet, dass Ergebnisse unterhalb des cut-offs ein thrombembolisches Ereignis mit 98,6%-iger Wahrscheinlichkeit ausschließen
Referenzbereich
< 0,50 mg/l
Im Verlauf der Schwangerschaft kommt es zu einem kontinuierlichen Anstieg der D-Dimere. Leider gibt es für Schwangere keine sicheren schwangerschaftsadaptierte cut-off-Werte zum Ausschluss einer thrombembolischen Komplikation. Mehrere Arbeitsgruppen haben versucht für gesunde Schwangere einen Referenzbereich zu definieren.
Zur Orientierung:
Schwangere 1. Trimenon: < 0,78 mg/l
Schwangere 2. Trimenon: < 1,36 mg/l
Schwangere 3. Trimenon 1. Hälfte: < 1,92 mg/l
Schwangere 3. Trimenon 2. Hälfte: < 2,82 mg/l
Bei älteren Patienten kann es zu einem leichten Anstieg der D-Dimere kommen. Um die Spezifität zu erhöhen, kann die Verwendung eines altersadaptierten Grenzwertes (Alter x 0,01 mg/l bei einem Alter > 50 Jahre) sinnvoll sein. Nach Schouten et al.* erhöht sich die Spezifität bei unveränderter Sensitivität.
*Schouten et al. 2013, Diagnostic accuracy of conventional or age adjusted D-dimer cut-off values in older patients with suspected venous thromboembolism: systematic review and meta-analysis.
Indikation
D-Dimere entstehen als Spaltprodukte aus Fibrin und zeigen eine vermehrte Gerinnungs-und Fibrinolyseaktivität jeglicher Art an. Die Indikationen bestehen in:
- Ausschluss eines thrombembolischen Ereignisses. Ergebnisse sollten immer in Kombination mit der klinischen Vortest-Wahrscheinlichkeit interpretiert werden, nach S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie, z.B. durch den „Wells-Score“.
- Einschätzung des Rezidiv-Risikos nach thrombembolischem Ereignis.
- In regelmäßigen Abständen bei Risikopatientinnen im Rahmen der Gravidität. Ein signifikanter Anstieg kann hinweisend sein auf eine pathologische Aktivierung der Gerinnung.
Akkreditiert
ja